Hallo JackPearl,
Die Firmen auf dem Platten- und Oberflächen-Markt versuchen natürlich ihre jeweiligen (durchaus beeindruckenden) Fertigungstechnologien mit Marketing-Begriffen zu versehen, die Ihnen möglichst Alleinstellungsmerkmale sichern sollen. Cosentino, als großer Player in diesem Bereich macht hierbei nicht nur keine Ausnahme, sondern ist ganz weit vorn dabei.
Cosentinos "
Silestone " ist hierfür ein gutes Beispiel: Wir reden hier letztlich von einem Quarzkomposit, der natürlich auch von anderen Herstellern so ähnlich zu erhalten ist. Wenn man sich überlegt, wieviel Entwicklungs- und Industrialisierungsaufwand bis zur betriebsbereiten Übergabe einer Fertigungsstraße für ein weiteres Hightech-Material wie
Dekton notwendig ist, ist der Marketing-Aufwand aber auch weitgehend nachvollziehbar.
Letztlich handelt es sich auch bei Dekton um einen keramischen Werkstoff, der sich durch die Zugabe von Rohstoffen der Glasherstellung und den Einsatz hoher Drücke und Temperaturen im Herstellungsprozess wohl am treffenden mit "hochverdichteter und hochgebrannter Sinter-Glaskeramik" bezeichnen lässt. Das dabei entstehende Material hat ganz erstaunliche Eigenschaften: Es ist komplett anorganisch (und daher sehr witterungs- und alterungsbeständig), hart (Mohs-Härte 8), temperaturbeständig (Cosentino sagt: "feuerfest") und sehr dicht (Hersteller sagt: "porenfrei").
Für den Endanwender lassen sich diese Aussagen natürlich kaum überprüfen, wer verfügt schon über ein Raster-Elektronen-Mikroskop und weitere aufwändige Prüfanlagen zur Ermittlung mikrostruktureller, mechanischer oder thermischer Eigenschaften solcher Hightech-Werkstoffe. Was jedoch heute, acht Jahre nach der Markteinführung von Dekton zweifelsfrei erwiesen zu sein scheint, ist, dass die Eigenschaften des Materials für seine Anwendung als
Arbeitsplatte in der Küche kaum mehr Wünsche offen lassen: Wenn einem Optik und Haptik des Werkstoffes zusagen, man bereit ist, den ganz ordentlichen Preis dafür zu zahlen und damit leben kann, dass man damit nun in der Küche vielleicht schon ein wenig "overdressed" ist (wir reden immerhin noch von einer Arbeitsunterlage zur Nahrungszubereitung
), dann hat man mit Dekton schon was ganz Feines im Haus.
Mit etwas Mut und guter, flächiger Unterstützung durch den Unterbau kann man sich hier auch an Materialstärken von 12mm wagen, 8mm würde ich jedoch auch schon fast als übermütig bezeichnen und nur bei vollflächigem Support planen und einsetzen. Die Nachteile (Preis, sehr schwierige Bearbeitbarkeit vor Ort und eine Sprödigkeit, die der hohen Härte geschuldet ist) muss man dann auch in Kauf nehmen. Keramische Alternativen gibt es einige (Neolith, Laminam...), inwieweit es das letztlich meist immer noch etwas teurere Dekton sein muss, bleibt jedem selbst überlassen. Ich finde, dass der Werkstoff auf folgender Seite ganz gut beschrieben ist:
Was ist Dekton?
...ach ja: Mich als Material-Fan hat's auf jeden Fall erwischt: Wir haben gestern "unsere
Ballerina " mit einer 20mm Dekton-Platte bestellt...